Kupferplatte

Kupferplatte. Die küpferne Platte, auf welche eine Zeichnung geätzt oder gestochen werden soll oder gestochen ist.

 Man hat das gemeine Kupfer zum Stechen gewählt, weil es nicht so kostbar als Silber, nicht so weich als Zinn und nicht so spröde und schiefericht als Meßing ist. Allein es hat doch die Unvollkommenheit, dass es sich durch die Arbeit des Abdruckens stark abnuzt, so dass man nicht so viel Abdrücke von einer Platte machen kann als man wünschte: die feinsten Striche löschen sich aus oder werden doch zu schwach, nachdem wenige hundert Abdrücke gemacht worden. Vielleicht ließe sich eine Vermischung machen, die ohne spröde oder schiefricht zu sein, mehr als das Kupfer aushalten könnte. Feines Kupfer mit sehr reinem Zink vermischt, macht einen Tombak, der etwas härter ist als Kupfer, aber ein eben so feines Korn hat. Es ist zu bedauern, dass eine so schöne Kunst, der Unvollkommenheit unterworfen ist, nur so wenig gute Abdrücke von einer Arbeit zu liefern, die einen Künstler Jahrelang beschäftigt hat.

 Man sucht zur Arbeit des Stechens und des Ätzens das feineste Kupfer aus und lässt es lange hämmern, um es überall gleich feste zu machen. Die Dike der Platte richtet sich nach ihrer Größe: wenn sie so ist, dass die fertige Platte, die etwa einen Fuß lang und 9 bis 10 Zoll breit ist, eine Linie oder den 12ten Teil eines Zolls dick geblieben, so scheint sie eine hinlängliche Dike zu haben.

 Wenn die Platte lange gehämmert worden, so wird sie auf einem glatten Schleifstein geschliffen, bis sie eine überall gerade Fläche hat, in welcher weder Striche noch Vertiefungen des Hammers zu sehen sind. Wenn man damit fertig ist, so wird sie noch einigemale mit Bimsstein, den man immer feiner nehmen muss, abgeschliffen, wodurch sie eine vollkommenere Glätte bekommt.

  Hiernächst wird sie zuerst mit feinen Holzkohlen noch einmal abgeschliffen, dass auch die feinsten Striche des Bimssteins verschwinden und endlich mit dem Polierstahl vollkommen poliert. In diesem Zustande kann der Stecher oder Ätzer seine Arbeit anfangen.

 Wenn die Platte ganz oder zum Teil soll geätzt werden, so wird sie, nachdem sie auf vorbeschriebene Weise zurechte gemacht worden, gegründet. Diese Zubereitung ist in einen besonderen Artikel beschrieben worden.


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Seite zuletzt aktualisiert: 14.11.2004 
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