Kupferdrucker. Die Kupferstecherkunst verdient wegen ihres ausgebreiteten Nutzens, auch in den kleinsten Nebenzweigen zur Vollkommenheit gebracht zu werden. Der Kupferstecher hat das seinige getan, wenn er seine Platte völlig ausgearbeitet hat; aber ein beträchtlicher Teil seiner Arbeit geht verloren, wenn dieselbe nicht gut abgedruckt oder gar durch ungeschickte Behandlung bald verdorben wird. Es gehören wieder andere Geschicklichkeiten und Sorgen zu diesem Abdrucken; darum ist der Kupferdrucker ein besonderer, dem Kupferstecher untergeordneter Künstler. Wenigstens ist es in Frankreich so, wo diese Kunst auf das höchste gestiegen ist und unsere deutsche Kupferstecher vom ersten Range haben Ursache darüber verdrießlich zu sein, dass der Mangel an guten Kupferdruckern, ihnen einen Teil ihrer Kunst vernichtet oder doch beschwerlich macht.
Der Kupferdrucker muss eine gute Kenntnis der Farbe und des Papiers besitzen; muss das Einweichen desselben und die Handgriffe des Einreibens und Abreibens der Farb und des Druckens selbst vollkommen verstehen. Wo ihm eines dieser Stücke fehlt, liefert er entweder schlechte Abdrücke oder er verderbt in Kurzem die Platte. Das meiste kommt auf die Farb und das gute Ein- und Abreiben derselben an, damit nicht nur jeder Strich des Grabstichels oder der Nadel, so fein er auch sein mag, sich richtig abdrucke, sondern auch jeder im Abdruck die verhältnismäßige Stärke habe. Denn wenn nicht alle Striche in dem Abdruck gerade so, wie in der Platte selbst sind, so ist das Kupfer nicht so, wie es nach der Absicht des Kupferstechers sein sollte.