Aramena. Ein deutscher Roman eines durchlauchtigen Verfassers.1 Die Verwicklungen, wovon er voll ist, werden durch schwache Faden geknüpfet; die Personen handeln nach Einfällen, die weder in ihrem Charakter noch in dem Affekte liegen. Aber die Auflösung des Hauptknotens hat etwas reizendes, indem Aramena durch denselben Weg, den sie fürchtete und vermied, zur Ruhe gebracht wird. Dies Werk hat den Verdienst, dass man uns ganz nahe zu denen Personen hin bringt; dass der Dichter wenig in seiner eignen Person redet. Ein gleicher, netter und lebhafter Ausdruck; die Vorstellung der Affekte in einem nahen Lichte; Reichtum und Seltenheit in den Begegnissen. Aller Nachteil desselben besteht in dem verstiegenen und unnatürlichen in der Liebe, in den Sitten der Personen und der Zeiten; in den unzureichenden Gründen der Handlungen und in den ganz unwahrscheinlichen Vergehungen der Personen. Die Sprache hat noch Wörter und Wendungen, die man seit dem, zu großem Schaden der Lebhaftigkeit und des Nachdrucks, vernachlässiget hat.
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1 Des Herzogs Anton Ulrichs von Braunschweig.