Ausdruck

Ausdruck. (Schöne Künste) Man braucht dieses Wort in der Kunstsprache, wenn man von Vorstellungen spricht, die vermittelst äußerlicher Zeichen in dem Gemüte erregt werden und gibt diesen Namen bald dem Zeichen als der Ursache der Vorstellung, bald seiner Wirkung. Die Wörter und Redensarten der Sprache erwecken gewisse Vorstellungen, deswegen schreibt man ihnen einen Ausdruck zu: aber sie selbst werden auch Ausdrücke, das ist, Mittel zum Ausdruck genannt. Dieser Artikel ist der Betrachtung der Mittel, die die schönen Künste haben, Vorstellungen zu erwecken, gewidmet.

Diese Mittel sind in den redenden Künsten die Wörter und die Sätze der Rede; in der Musik die Töne und die daraus zusammen gesetzte Tonsätze; in den zeichnenden Künsten Gesichtszüge, Gebärden, selbst die Gesichtsfarbe; im Tanz Stellung, Gebärden und Bewegung.

Der Zweck aller schönen Künste ist die Erweckung gewisser Vorstellungen und Empfindungen; daher die ganze Arbeit des Künstlers in glücklicher Erfindung dieser Vorstellungen, und im guten Ausdruck derselben besteht. Also ist die Kunst des Ausdrucks die Hälfte dessen, was ein Künstler besitzen muss. Es würde ihm nichts helfen, die vortrefflichsten Vorstellungen erfunden zu haben, wenn er sie nicht ausdrü ken könnte.

Da die Mittel zum Ausdrucke so sehr verschieden sind, so verdient jede Gattung besonders betrachtet zu werden. Der beste Unterricht über den Ausdruck redender Künste, kann dem Maler zu nichts dienen; wir wollen deswegen die verschiedenen Gattungen des Ausdrucks besonders vornehmen.

 


Ausdruck in der Sprache
Ausdruck in zeichnenden Künsten
Ausdruck in der Schauspielkunst
Ausdruck in der Musik

 © textlog.de 2004 • 23.12.2024 01:48:08 •
Seite zuletzt aktualisiert: 23.10.2004 
bibliothek
text
  Home  Impressum  Copyright  A  B  C  D  E  F  G  H  I  J  K  L  M  N  O  P  Q  R  S  T  U  V  W  Z