Aufputzen der Gemälde. Es ist eine für die Liebhaber der Malerei wichtige Sache, wenn Gemälde, die durch Alter und andere Zufälligkeiten schadhaft oder durch Staub und Unreinigkeiten verdunkelt worden, wieder zu ihrer ersten Schönheit können hergestellt werden. Dieses Aufputzen der Gemälde hat man in der neueren Zeit sehr hoch gebracht und dadurch manches schöne Stück, das schon als verdorben oder fast ausgelöscht, in einen Winkel gesetzt und der Vergessenheit übergeben worden, wieder in die Bildergallerien und zu großem Ansehen gebracht. Man hat so gar Mittel gefunden, die Gemälde von dem Grund, er sei Leinwand oder Holz, abzunehmen und auf einen neuen überzutragen. Eine für die Erhaltung der Gemälde wichtige Erfindung.
Zu dem Aufputzen gehören verschiedene wichtige Handgriffe und überhaupt eine große Vorsichtigkeit. Wenn ein in der Sache nur halb erfahrner Mann sich daran waget, so läuft er Gefahr, das Gemälde zu verderben. Diejenigen Liebhaber, die gute, in schlechten Zustand geratene, Stücke besitzen, müssen sich sehr wohl vorsehen, dass sie selbige durch ungeschickte Aufputzer nicht noch mehr verderben lassen. Es ist deswegen gut, dass die ganze Sache unter den Händen der besten und erfahrnesten Künstler als eine Art Geheimnis bleibe, an welches sich keiner wagen soll, der darin nicht vollkommen unterrichtet ist. Es ist zwar viel davon bekannt worden,1 aber niemanden zu raten, die Künste an guten Gemälden zu probiren.
Der Maler, Schulze, in Berlin, der seit vielen Jahren diese Kunst mit dem glücklichsten Erfolg ausüber, ist in diesen Gegenden der einzige, dem man auch die besten Sachen mit Zuversicht anvertrauen kann.
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1 S. Bibliothek der schönen Wissensch. IV. Teil.