Spinozismus
Spinozismus. Es ist unbegreiflich, wie man in der Kritik der reinen Vernunft „Vorschub zum Spinozismus“ finden konnte. Dieser ist ja dogmatisch, er spricht von Gedanken, die selbst denken, ein Begriff, der sich im menschlichen Verstande nicht findet. Die Kritik zeigt, zur Behauptung der Möglichkeit eines selbst gedachten Wesens reiche die Widerspruchslosigkeit nicht hin; der Spinozismus aber gibt vor, „die Unmöglichkeit eines Wesens einzusehen, dessen Idee aus lauter reinen Verstandesbegriffen besteht, wovon man nur alle Bedingungen der Sinnlichkeit abgesondert hat“, und vermag diese Anmaßung durch nichts zu unterstützen. Der Spinozismus führt zur „Schwärmerei“, wogegen gerade die „Kritik“ das sichere Mittel ist, Was heißt s. i. D. or.? 6. Anm. (V 2, 159). Der Spinozismus vermag die „Zweckeinheit“ nicht zu erklären, sie folgt noch gar nicht aus der Verknüpfung der Dinge in einem Urwesen, KU §§ 73, 81, 85 (II 257 f., 288 ff., 3071); vgl. Zweck.