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Sein

Sein. „Sein“ ist kein „reales Prädikat“, d. h. kein „Begriff von irgend etwas, was zu dem Begriffe eines Dinges hinzukommen könne“. „Es ist bloß die Position eines Dinges oder gewisser Bestimmungen an sich selbst.“ „Im logischen Gebrauche ist es lediglich die Kopula eines Urteils.“ Das „ist“ bedeutet hier nur, „das, was das Prädikat beziehungsweise aufs Subjekt setzt“. Wenn ich ein Ding denke, „so kommt dadurch, daß ich noch hinzusetze, dieses Ding ist, nicht das mindeste zu dem Dinge hinzu“. Nur für unsere Erkenntnis ist die „Existenz“ des (empirischen) Dinges von dessen bloßem „Begriffe“ unterschieden. „Denn durch den Begriff wird der Gegenstand nur mit den allgemeinen Bedingungen einer möglichen empirischen Erkenntnis überhaupt als einstimmig, durch die Existenz aber als in dem Kontext der gesamten Erfahrung enthalten gedacht; da denn durch die Verknüpfung mit dem Inhalte der gesamten Erfahrung der Begriff vom Gegenstande nicht im mindesten vermehrt wird, unser Denken aber durch denselben eine mögliche Wahrnehmung mehr bekommt. Wollen wir dagegen die Existenz durch die reine Kategorie allein denken, so ist kein Wunder, daß wir kein Merkmal angeben können, sie von der bloßen Möglichkeit zu unterscheiden.“ „Unser Begriff von einem Gegenstande mag also enthalten, was und wieviel er wolle, so müssen wir doch aus ihm herausgehen, um diesem die Existenz zu erteilen. Bei Gegenständen der Sinne geschieht dieses durch den Zusammenhang mit irgendeiner meiner Wahrnehmungen nach empirischen Gesetzen.“ Eine Existenz außer dem Felde der Erfahrung ist zwar nicht unmöglich, aber eine (theoretisch) durch nichts zu rechtfertigende Annahme, KrV tr. Dial. 2. B. 3. H. 4. Abs. (I 516 ff.—Rc 655 ff.); vgl. [Ontologischer Gottesbeweis](ontologischer gottesbeweis), Ontologie, Möglichkeit, Existenz, Kopula, Realität.