Selbstliebe
Selbstliebe. Es gibt eine „physische und bloß mechanische“ Selbstliebe und eine „physische, aber doch vergleichende Selbstliebe“ (mit Vernunft), Rel. 1. St. I (IV 26); vgl. Laster. Wie Liebe überhaupt kann Selbstliebe in die des „Wohlwollens“ und des „Wohlgefallens“ eingeteilt werden, die beide „vernünftig“ sind, d. h. mit Erwägung der richtigen Mittel zum Zweck. Die Maxime des „unbedingten (nicht von Gewinn oder Verlust als den Folgen der Handlung abhängenden) Wohlgefallens an sich selbst“ würde das „innere Prinzip einer, allein unter der Bedingung der Unterordnung unserer Maximen unter das moralische Gesetz uns möglichen Zufriedenheit sein“. „Kein Mensch, dem die Moralität nicht gleichgültig ist, kann an sich ein Wohlgefallen haben, ja gar ohne ein bitteres Mißfallen an sich selbst sein, der sich solcher Maximen bewußt ist, die mit dem moralischen Gesetze in ihm nicht übereinstimmen. Man könnte diese die Vernunftliebe seiner selbst nennen, welche alle Vermischung anderer Ursachen der Zufriedenheit aus den Folgen seiner Handlungen (unter dem Namen einer dadurch sich zu verschaffenden Glückseligkeit) mit den Triebfedern der Willkür verhindert“, ibid. 1. St. Allg. Anmerk. (IV 49 f.). Vgl. Egoismus, Selbstsucht.