1185. Schalk¹⁾. Schelm²⁾.
Beide Wörter sind Schelt- und Kosewörter geworden. Schalk (got. skalks, Knecht, ahd. scalch, mhd. schalc, Knecht, Leibeigener, dann auch schon mhd.: Mensch von knechtischer, hinterlistiger Art) bezeichnete früher einen rohen, schadenfrohen Buben; gegenwärtig wird es nur noch in völlig harmlosem Sinne gebraucht und dient zur Bezeichnung eines muntern Menschen, der in listiger Weise allerlei harmlosen Scherz und Mutwillen treibt. Schelm (ahd. schëlmo, eig. Viehseuche, gefallenes Stück Vieh, Aas) bedeutete früher einen ehrlosen Betrüger und kommt in diesem Sinne noch bei Schiller und Goethe vor. „Dein Vater ist zum Schelm an mir geworden.“ Schiller, Wallenst. Tod III, 18. Gegenwärtig wird es jedoch nur noch ganz selten in diesem schlimmen Sinne angewendet, und da meist unter künstlicher Erweckung der alten Bedeutung, es stimmt vielmehr jetzt im wesentlichen mit der Bedeutung von Schalk überein. Der Unterschied zwischen beiden besteht nur darin, daß Schelm mehr die muntere Verschmitztheit in Mienen und Gebärden, Schalk mehr die in Wort und Rede andeutet.