1214. Schmerz¹⁾. Weh²⁾. Pein³⁾.
Schmerz und Pein bezeichnen die Empfindung als solche, so daß Pein nur ein höherer Grad des Schmerzes ist; Weh dagegen bezeichnet die Schmerzempfindung von Seiten ihrer Ursache. Ein Weh ist ein Übel, sofern es empfunden, oder ein Schmerz, sofern dieser jemand zugefügt wird. Wie der Schmerz das Gegenteil von der Freude ist, so ist das Weh das Gegenteil von dem Wohl oder von dem Glück. Weh wird ferner (in guter Sprache wenigstens; ausgenommen sind Zusammensetzungen wie: Kopfweh, Zahnweh usw.) nur von einem Seelenschmerz gebraucht, Schmerz und Pein auch von körperlichen Qualen. Weh ist nur in edlem Stil üblich. „Fühlt, wie das reinste Glück der Welt | schon eine Ahnung von Weh enthält.“ Goethe, Der ewige Jude. „Kurz ist der Schmerz, und ewig ist die Freude.“ Schiller, Jungfr. V, 14.