1270. Stock¹⁾. Staude²⁾. Strauch³⁾.
Busch⁴⁾.
Ein Stock ist eine einzelne, nicht baumartige, sondern niedriger gewachsene Stengelpflanze überhaupt, eigentlich der Wurzelstock, aus dem ein Pflanzenstämmchen oder ein Stengel hervorschießt, z. B. Nelkenstock, Rosenstock, Blumenstock usw. Bei größeren Pflanzen, namentlich bei Bäumen, heißt nur der Wurzelstock schlechthin auch Stock, besonders wenn er abgelöst ist, nie die ganze Pflanze. Eine Staude (ahd. stûda, mhd. stûde, Staude, Strauch, mit ags. studu, Pfosten, Säule, verwandt, jetzt noch schweizerisch die Stud, d. i. die Säule, vgl. Stalder, Schweiz. Id. II, 413) ist entweder ein besonders breitgewachsener Stock oder ein solcher, bei dem mehrere Stämmchen zugleich aus einer Wurzel treiben, z. B. Kürbisstaude, Papyrusstaude, Holunder-, Brombeer-, Haselstaude usw. Der Strauch unterscheidet sich von der Staude dadurch, daß er seine vielen kleinen Stämme in so mannigfachen Richtungen und Krümmungen treibt, daß sie das Auge nicht einzeln verfolgen und voneinander unterscheiden kann; außerdem sind die Stämmchen eines Strauches gewöhnlich Holzstämmchen. Daher werden diejenigen Stauden, welche viele Holzstämmchen treiben, die stark verzweigt sind und sich durcheinander verwirren, auch Sträucher genannt, z. B. Brombeer-, Stachelbeer-, Haselstrauch u. dgl. Die Bezeichnung Strauch herrscht namentlich in Norddeutschland vor, der Ausdruck Staude in Süddeutschland. Ein besonders ausgebreiteter, aus sehr vielen kleinen Stämmen bestehender, dicht verzweigter und dicht mit Blättern bewachsener Strauch, der für das Auge ganz undurchdringlich ist, heißt Busch (mit mlat. buscus oder boscus, ital. bosco, prov. bosc, frz. bois, verwandt; das Wort ist wohl aus dem Lateinischen entlehnt).