1381. Der Verdienst¹⁾. Das Verdienst²⁾.
Der Verdienst bezeichnet das, was jemand sich zu seinem Unterhalte erwirbt, was er mit seiner Hände Arbeit verdient, namentlich das Geld, den Lohn, den Gehalt, den er erhält, z. B. Der Arbeiter hatte einen guten Verdienst von etwa dreißig Mark die Woche. Das Verdienst ist dagegen das, was jemand anzurechnen ist als von ihm geleistet und vollbracht, z. B. er hat sich ein großes Verdienst um den Staat, um die Kunst, um die Wissenschaft usw. erworben. Als Verbum gehört dazu: sich um etwas verdient machen. „Und ich eilte nach Hause, den Eltern und Freunden die Fremde | rühmend nach ihrem Verdienst.“ Goethe, Hermann und Dorothea. „Dem Verdienste seine Krone, | Untergang der Lügenbrut.“ Schiller, Lied an die Freude. Früher war der hier angegebene Unterschied nicht streng durchgeführt (vgl. Goethe: „Daher Hackert durch eigenes Verdienst für dessen Unterhalt sorgen mußte“), gegenwärtig steht er aber durchaus fest.