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760. Hausen¹⁾. Wohnen²⁾.

1) To take up one’s abode or establish one’s self in a house (to be haunted).
2) To live, to lodge.
1) S’emparer d’une maison et y mener un train joyeux.
2) Habiter (demeurer).
1) Devastare una casa (manomettere, metter sossopra).
2) Abitare (dimorare).

Wohnen drückt überhaupt das feste Verweilen an einem bestimmten Ort aus. Hausen (von Haus abgeleitet) heißt ursprünglich: ein Haus bauen, sich häuslich niederlassen; doch ist gegenwärtig dieser Begriff der Ansiedelung zurückgetreten, und hausen heißt soviel wie: wohnen, an einem Orte verweilen, bleiben. Namentlich in dichterischer Sprache wird hausen in dieser Bedeutung gebraucht. „So kann ich hier nicht ferner hausen.“ Schiller, Ring d. Polykr. „Ach, was ist das für ein Grausen, | wenn ein Maler und ein Dichter, | beid’ in einer Seele hausen.“ R. Reinick, Gefährl. Nachbarschaft (Lieder S. 54). Dann heißt hausen aber auch: Haus halten, wirtschaften. „Mit vielem läßt sich schmausen; | mit wenig läßt sich hausen.“ Goethe. Dieser Begriff geht über in die Bedeutung: schlecht wirtschaften, unbekümmert und rücksichtslos an einem Orte schalten und walten. Und diese letztere Bedeutung ist die üblichste; in der Umgangssprache wird hausen fast nur in diesem Sinne verwendet. Man sagt: In diesem Walde hausen Räuber, in diesem Schlosse sollen Geister hausen, der Orkan hat in dieser Gegend fürchterlich gehaust usw. „Gibt es keinen Gott? Was? Dürfen | in seiner Schöpfung Könige so hausen?“ Schiller, Don Carl. V, 4.