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802. Höflichkeit¹⁾. Lebensart²⁾. Welt³⁾. Sittenanmut⁴⁾.

1) Courtesy, politeness.
2) Manners.
3) Good breeding.
4) Refinement.
1) Civllité (urbanité).
2) Savoir-vivre.
3) Monde.
4) Délicatesse de manières.
1) Civiltà (compitezza).
2) Maniere gentili.
3) Il vivere del mondo.
4) Delicatezza di costumi.

Wer andern soviel Aufmerksamkeit und Achtung erweist, als sie nach ihren Verhältnissen und den eingeführten Sitten verlangen können, dem schreiben wir Höflichkeit zu. Wer durch sein Betragen gefällt, der hat überhaupt Lebensart, besonders wenn er die eingeführten Sitten beobachtet. Wessen Betragen mit den Forderungen der höhern und feinern Gesellschaft übereinstimmt, der hat Welt. Wessen Umgang jeden Mann von Geschmack und Bildung einnimmt und gewinnt, an dem preisen wir Sittenanmut. Einem Hutabziehenden nicht danken, einem antworten, ehe er ausgeredet hat, eine bescheidene Bitte geradezu und unfreundlich abweisen, ist Mangel an Höflichkeit. Eine auserlesene Gesellschaft in einem widrigen, unreinen Aufzug besuchen, ist Mangel an Lebensart. Im Gebrauch von Titulaturen ängstlich zu sein, überhaupt sich von den gebräuchlichen Höflichkeitsformen beengt und in Verlegenheit gesetzt zu sehen, beweist Mangel an Welt. Alles Ungestüme, wie alles Träge, alles Trockene, wie alles Geschwätzige ist Mangel an Sittenanmut.