796. Hitze¹⁾. Feuer²⁾. Wärme³⁾. — Hitzig⁴⁾. Heiß⁵⁾. Feurig⁶⁾. Warm⁷⁾.
Als Feuer erscheint der entbundene Wärmestoff dem Gesichte, als Wärme und Hitze wird er von dem Gefühle empfunden. Hitze ist ein höherer Grad der Wärme. Die Wärme wird Hitze, wenn sie flüssige Körper zum Sieden, Metalle zum Schmelzen bringt, den Ton härtet und den Sand verglast. Für die Empfindung wird sie Hitze, wenn sie beschwerlich und schmerzhaft (stechend, brennend) wird. Zwischen den Adjektiven feurig, warm und heiß besteht dieselbe Verschiedenheit. Das Adjektivum hitzig (eig. Hitze habend) wird aber in eigentlicher Bedeutung fast gar nicht mehr gebraucht, sondern bezeichnet vorwiegend die innere hohe Wärme bei Tieren und Menschen, z. B. hitziges Blut, eine hitzige Natur usw., namentlich in Krankheitsfällen, z. B. hitziges Fieber u. a. Dann wird es aber auch auf das Geistige übertragen und dient zur Bezeichnung eines Menschen von heftigen Leidenschaften und von leicht erregbarem Gemüt, z. B. ein hitziger Kopf, Mann usw. So nennt man auch ein erregtes Gespräch ein hitziges u. dgl. Während hitzig mehr dem Begehren und Handeln beigelegt wird, werden warm und heiß im uneigentlichen Sinne mehr vom Gefühl gebraucht, und zwar warm nur von wohltuenden und angenehmen, das rechte Maß nicht übersteigenden, heiß auch von unangenehmen und leidenschaftlichen Gefühlen. Ein Mensch von zartem sittlichen Gefühl spricht mit Wärme von der Schönheit einer edeln Tat und nimmt sich mit Wärme der verleumdeten und unterdrückten Unschuld an. „Was ich nicht weiß, | macht mich nicht heiß.“ Goethe, Sprichwörtlich. Zuweilen wird heiß auch von Handlungen gebraucht, bezeichnet aber da die Anstrengung, z. B. eine heiße Schlacht, eine heiße Arbeit u. ähnl., während hitzig auf die Unruhe und Erregtheit hinweist. Feurig heißt im uneigentlichen Sinne soviel wie begeistert oder Begeisterung erregend, z. B. feuriger Redner, Verehrer, Geist usw., feuriger Wein, Blick u. ähnl.