772. Heilen¹⁾. Kurieren²⁾. Genesen³⁾.
Kurieren (eig. für etwas Sorge tragen, lat. curare) und Kur legt den Hauptton auf die Tätigkeit des Arztes, welcher der Krankheit entgegenarbeitet, und auf die Anwendung der vom Arzte verordneten Heilmittel; heilen bezeichnet zugleich den glücklichen Erfolg dieser Mittel. Man gebraucht z. B. eine Frühlings-, Brunnen-, Bade-, Luftkur; doch bei der sorgfältigsten Kur kann die Heilung mißlingen. Heilen wird sowohl transitiv als intransitiv gebraucht, kurieren nur transitiv. Man sagt: Die Wunde heilt, wie: das Pflaster heilt die Wunde; aber nur: der Arzt kuriert die Wunde. Genesen (eig. von einem Übel frei werden, ahd. ginësan, mhd. genësen, geheilt werden, am Leben bleiben, got. ganisan, gesund werden: ver- wandt mit nähren) ist nur intransitiv und bezeichnet das Wiedereintreten der Gesundheit. Es wird nur vom Kranken, nicht wie heilen und kurieren von der Krankheit gesagt. Wenn eine Verletzung des Körpers nach langem Kurieren endlich zu heilen beginnt, so genest der Kranke oder befindet sich im Zustande der Genesung. Heilen und genesen sind edler, als das Fremdwort kurieren. Das Subst. Kur dagegen ist auch in gewähltem Stil gebräuchlich.