341. Damm¹⁾. Deich²⁾. Wehr³⁾. Wall⁴⁾.
Alle diese Wörter bezeichnen eine sich in die Länge erstreckende, aus Erde, Holz oder Steinen gebildete Erhöhung zur Abwehr feindlicher Elemente. Damm ist der allgemeinste Ausdruck dafür; gewöhnlich dient ein Damm zur Abwehr von Wasser; oft bildet er auch den Weg durch eine tiefliegende Gegend, die entweder unter Wasser steht oder in anderer Weise den Verkehr hindert, z. B. Steindamm, Knüppeldamm, Eisenbahndamm usw. „Der Damm zerreißt, das Feld erbraust, | die Fluten spülen, die Fläche saust.“ Goethe, Johanna Sebus. Deich ist ein Erddamm in Marschländern zur Abwehr des zuweilen einbrechenden See- oder Flußwassers. Das Wehr ist ein Damm oder auch eine hölzerne Schutzwand, welche quer durch einen Fluß oder ein anderes Wasser geht, um es in einer gewissen Höhe zu erhalten, gewöhnlich zu dem Zweck, das Wasser in Mühlgräben zu leiten. „Der Neckar ist oberhalb und unterhalb der Stadt zum Behufe verschiedener Mühlen durch Wehre gedämmt.“ Goethe, Reise in die Schweiz, Heilbronn, 28. Aug. 1797. Wall ist eine besonders feste und dicke Erhöhung, größtenteils aus Erde, aber gewöhnlich der größern Festigkeit wegen außerdem noch aus Holz und Steinen gebildet, die zur Abwehr feindlicher Angriffe dient. Eine Stadt, ein Lager, eine Festung usw. wird mit einem Wall umgeben.