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384. Dreck¹⁾. Kot²⁾. Schlamm³⁾.

1) Dirt, filth.
2) Mire.
3) Mud.
1) Boue (merde).
2) Ordure.
3) Limon (bourbe, fange).
1) Sterco (merda).
2) Fango (loto).
3) Fanghiglia (melma).

Schlamm ist der erdige, dickflüssige Bodensatz, den trübes Wasser absetzt; Kot und Dreck dagegen wird jede Art von Unreinig-keit genannt, besonders aber auch Erde, die durch Regen oder geschmolzenen Schnee aufgelöst und weich geworden ist (Straßenkot, Schmutz). Kot und Dreck scheinen beide ursprünglich die Exkremente von Tieren und Menschen bezeichnet zu haben und werden auch beide noch in diesem Sinne verwendet. Kot war aber von Haus aus ein verhüllender Ausdruck dafür und bedeutete eigentlich nur etwas Schlechtes (von einem Adjektivuni quât, d. i. schlecht, schlimm). Vgl. Hildebrand, Grimms Wb. V. 1890. Daher ist Kot auch gegenwärtig nicht so unedel, als Dreck, das in gewählter Sprache vermieden wird und daher, ausnahmsweise gebraucht, als Kraftwort wirkt. Dreck ist dunklen Ursprungs, aber die niederrheinische Nebenform dieses Wortes: dreet (engl. dirt) geht auf niederrh. drießen, d. i. cacare, zurück. (Kluge vermutet, daß Dreck vielleicht ausgegangen sei von der Bedeutung Satz, Hefe, so daß gr. tryx, trygos, Hefe, Satz, frischgepreßter Wein, zu vergleichen wäre.) Goethe gebraucht Dreck zuweilen als derbes Kraftwort. „Du Spottgeburt von Dreck und Feuer.“ Faust I. Marthens Garten. „Doch brachten sie’s nicht allzu weit: | Ihr non plus ultra jeder Zeit | war, Gott zu lästern und den Dreck zu preisen.“ Goethe, Der ewige Jude. In übertragener Bedeutung kann Dreck auch zur Bezeichnung von unbedeutenden, wertlosen Dingen gebraucht werden, z. B. „Das ist doch nur der alte Dreck, | werdet doch gescheiter! | Tretet nicht immer denselben Fleck, | so geht doch weiter!“ Goethe, Zahme Xen. V. — Schmutz, s. den eignen Artikel hierüber.