385. Drücken¹⁾. Pressen²⁾.
Drücken (mit dringen, drängen verwandt) ist der allgemeine Ausdruck, pressen (von lat. pressare, d. i. stark, gewaltsam drücken, was wieder von pressus, dem Part. Perf. Pass. von lat. premere, abgeleitet ist, von dem auch das Subst. die Presse, mittellat. pressa, herstammt) bezeichnet ein Drücken, das mit besonderer Gewalt ausgeübt wird. Man sagt: einem die Hand drücken, Butter in einen Topf drücken, auf den Knopf eines Telegraphen, auf die Klinke der Tür drücken, die davon auch der Drücker heißt usw. Zum Pressen bedient man sich gewöhnlich besonderer Maschinen, weil der Druck der Hand bei weitem nicht ausreicht, z. B. der Buchdruckerpresse, Buchbinderpresse, Pflanzenpresse, hydraulischen Presse usw. — Auch in übertragener Bedeutung besteht dieselbe Steigerung. Mich preßt die Not sagt mehr, als: Mich drückt die Not (Weigand). Jemand ans Herz pressen weist auf größere Leidenschaft hin, als: jemand ans Herz drücken.