391. Dunst¹⁾. Brodem²⁾. Schwaden³⁾.
Dunst s. Art. 194. Brodem (auch Bradem, Broden, ahd. der brâdam, d. i. Hauch, Hitze) ist ein sichtbarer, aus warmen und erhitzten Körpern aufsteigender Dunst. Es hat wahrscheinlich anfangs den Avarmen sichtbaren Atem der Tiere bedeutet (vgl. engl. breath, Atem). Hernach hat man es auch von den warmen sichtbaren Dünsten des kochenden Wassers usw. gebraucht. Es ist verwandt mit dem alten Brod (ahd. brod), d. i. Brühe, das im Bayrischen noch gebräuchlich ist (Schmeller I, 253), wie mit dem Verbum brüejen, d. i. mit heißer Flüssigkeit sengen, brühen; auch brodeln gehört hierher. — Schwaden (von althochd. swedan, verbrennen, in Rauch aufgehen) bedeutet einen besonders dicken Dunst, der von einer heißen Flüssigkeit aufsteigt, dann jeden dicken Nebel; das Wort ist ganz wenig in Gebrauch. „Da steigt ein Dampf, dort ziehen Schwaden.“ Goethe, Faust I, Walpurgisnacht.
