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395. Durchgehen¹⁾. Durchnehmen²⁾. Durchsehen³⁾.

1) To go through, to peruse; to examine, to inspect; to revise, to repolish.
2) To take through; to treat (or deal with) in class; (= durchhecheln: to criticise, to find fault with).
3) To look over, to revise, to correct to read the proofs; to inspect; to glance over.
1) Parcourir quelque chose d’un bout à l’autre, examiner, vérifier, éplucher, repasser, remanier.
2) S’occuper de quelque chose, expliquer, repasser, traiter; (= durchhecheln: critiquer avec malice, éreinter).
3) Parcourir du regard, faire la revision de, corriger, inspecter.
1) Percorrere, esaminare.
2) Rivedere, ripassare; (= durchhecheln: cardare, cardeggiare, crivellare).
3) Riguardare, rivedere, dar una ripassata.

Alle drei Wörter bezeichnen das aufmerksame Betrachten eines Gegenstandes im einzelnen, von Punkt zu Punkt, das prüfende Überblicken oder Mustern. Durchgehen drückt dies allgemein aus, während durchnehmen eine besonders gründliche Betrachtung eines Buches, einer Lektion, einer Rede, einer Schauspielerrolle, eines Musikstückes usw. bezeichnet, Durchnehmen wird daher besonders von der ersten Behandlung eines Stoffes, eines Gegenstandes in der Schule gebraucht, z. B. der Lehrer hat heute mit uns das Märchen vom Aschenbrödel durchgenommen, oder: er hat die erste Lektion in unserm französischen Lehrbuche mit den Schülern durchgenommen usw. Durchgehen wird dagegen mehr von einem zweiten, nochmaligen Wiederholen oder Prüfen einer Arbeit gesagt, z. B. ich habe mir meine Rede, die ich heute Abend zu halten habe, rasch noch einmal durchgegangen, oder: der Professor ging mit dem Studenten die Hauptpunkte der eingereichten Arbeit noch einmal durch; ich habe die Rechnung durchgegangen und verschiedene Fehler darin gefunden usw. Doch kann durchgehen auch auf eine Behandlung einer Lektion in der Klasse bezogen werden, z. B. der Lehrer ging heute mit den Schülern die unregelmäßigen Verben durch. Durchgehen kann man eine Sache auch flüchtig, oberflächlich; durchnehmen wird gewöhnlich nur von einer gründlichen Behandlung gesagt. Ein bloßes rasches Überblicken einer Rede, eines Stoffes usw. zum Zwecke des Vortrages heißt immer durchgehen, nicht: durchnehmen. Durchsehen hat die engste Bedeutung von den drei Wörtern: es ist ein prüfendes Durchgehen mit dem Auge, während durchgehen und durchnehmen nicht nur mit dem Auge, sondern auch in Worten und Gedanken geschehen kann. Das Durchsehen braucht aber nicht immer ein Durchlesen zu sein, sondern wird von jeder Besichtigung, z. B. der Kleidungsstücke, Waffen, Gepäckstücke der Soldaten usw. gebraucht. — Durchnehmen steht auch in der Bedeutung: boshaft kritisieren, durchhecheln. In diesem Sinne können die beiden übrigen Wörter nicht stehen. „Gehst du sie einzeln durch (die bei dem Fest in Ferrara versammelten Männer), du findest keinen, der seines Nachbarn sich zu schämen braucht.“ Goethe, Tasso 2, I.