398. Durchscheinend¹⁾. Durchschimmernd²⁾. Transparent³⁾.
Durchscheinend und durchschimmernd drücken beide aus, daß etwas durch ein anderes hindurchleuchtet. Da das Wort Schimmer aber nur ein unsicheres, unbestimmtes, ungewisses und unruhiges Leuchten bezeichnet im Gegensatz zu dem kräftigeren, glänzenderen und ruhigeren Schein, so bezeichnet durchschimmern auch nur ein schwächeres, unbestimmtes Durchleuchten, während durchscheinen ein kräftigeres und stärkeres Durchleuchten ausdrückt. Durchscheinend wird daher namentlich auch auf Ölpapier- und Glasbilder angewendet, die durch das hinter ihnen befindliche und durch sie durchscheinende Licht deutlich sichtbar werden. In wissenschaftlicher Sprache werden für durchscheinend die Fremdwörter transparent (lat., von lat. trans und parēre scheinen, erscheinen; häufig auch in Anlehnung an frz. transparent französisch ausgesprochen) und diaphān (griech., von diaphainein, durchscheinen lassen, also eigentlich: durchscheinen lassend) gebraucht. Beide Wörter haben zur Bildung von Substantiven geführt, und man nennt ein Transparent (dies nur in französischer Aussprache) eine Inschrift oder ein Bild, die das hinter ihm befindliche Licht durchscheinen läßt, und eine Diaphanie oder ein Diaphanbild, ein durchscheinendes Glasbild. Man spricht auch von Diaphangeschirr, d. i. gläsernem Geschirr, das bemalt oder mit Blattgold belegt und darüber noch einmal verglast ist. — In übertragener Bedeutung bezeichnet durchschimmernd einen geringeren Grad des Zutagetretens als durchscheinend. Wenn man von einer durchscheinenden Armut oder Dürftigkeit spricht, so hebt dieser Ausdruck die Armut stärker hervor als die Bezeichnung: durchschimmernde Armut.