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139.

Die Unglückstage kennen: denn es gibt dergleichen: an solchen geht nichts gut, und ändert sich auch das Spiel, doch nicht das Missgeschick. Auf zwei Würfen muß man die Probe gemacht haben und sich zurückziehen, je nachdem man merkt, ob man seinen Tag hat oder nicht. Alles, sogar der Verstand ist dem Wechsel unterworfen, und Keiner ist zu jeder Stunde klug: es gehört Glück dazu, richtig zu denken wie eben auch einen Brief gut abzufassen. Alle Vollkommenheiten hängen von Zeitperioden ab: die Schönheit hat nicht immer ihren Tag: die Klugheit versagt ihren Dienst, indem wir den Sachen bald zu wenig, bald zu viel tun: und Alles muß, um gut auszufallen, seinen Tag haben. Ebenso gelingt auch Einigen alles schlecht, Anderen alles gut und mit geringerer Anstrengung. Diese finden Alles schon gemacht, der Geist ist aufgelegt, das Gemüt in der besten Stimmung und der Glücksstern leuchtet. Dann muß man seinen Vorteil wahrnehmen und auch nicht das Geringste davon verloren gehen lassen. Jedoch wird der Mann von Überlegung nicht wegen Eines Unfalls den Tag entschieden für schlecht oder im umgekehrten Fall für gut erklären: denn Jenes konnte ein kleiner Verdruss, Dieses ein glücklicher Zufall sein.