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237.

Nie um die Geheimnisse der Höheren wissen. Man glaubt Kirschen mit ihnen zu essen, wird aber nur die Steine erhalten. Vielen gereichte es zum Verderben, dass sie Vertraute waren: sie gleichen einem Löffel aus Brot und laufen nachher dieselbe Gefahr wie dieser. Die Mitteilung eines Geheimnisses von Seiten des Fürsten ist keine Gunst, sondern ein Drang seines Herzens. Schon Viele zerbrachen den Spiegel, weil er sie an ihre Hässlichkeit erinnerte. Wir mögen den nicht sehen, der uns hat sehen können; und der ist nicht gern gesehen, der etwas Schlechtes von uns sah. Keiner darf uns gar zu sehr verpflichtet sein, am wenigsten ein Mächtiger, und dann noch eher durch etwas Gutes, das wir ihm erzeigt, als durch Begünstigungen dieser Art. Besonders gefährlich sind freundschaftlich anvertraute Heimlichkeiten. Wer dem Anderen sein Geheimnis mitteilt, macht sich zu dessen Sklaven: einem Fürsten ist dies ein gewaltsamer Zustand, der nicht dauern kann: er wird seine verlorene Freiheit wiedererlangen wollen, und um das zu erreichen, wird er Alles mit Füßen treten, selbst Recht und Vernunft. Also Geheimnisse soll man weder hören, noch sagen.