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Unergründlichkeit der Fähigkeiten. Der Kluge verhüte, dass man sein Wissen und sein Können bis auf den Grund ermesse, wenn er von Allen verehrt sein will. Er lasse zu, dass man ihn kenne, aber nicht, dass man ihn ergründe. Keiner muß die Grenzen seiner Fähigkeiten auffinden können; wegen der augenscheinlichen Gefahr einer Enttäuschung. Nie gebe er Gelegenheit, dass Einer ihm ganz auf den Grund komme. Denn größere Verehrung erregt die Mutmaßung und der Zweifel über die Ausdehnung der Talente eines Jeden, als die genaue Kundschaft davon, so groß sie auch immer sein mögen.