142.
Nie aus Eigensinn sich auf die schlechtere Seite stellen, weil der Gegner sich bereits auf die bessere gestellt hat. Denn sonst tritt man schon besiegt auf den Kampfplatz und wird daher notwendig mit Schimpf und Schande abziehen müssen: mit schlechten Waffen wird man nie gut kämpfen. Im Gegner war es Schlauheit, dass er in der Erwählung des Bessern den Vorsprung gewann, im Anderen aber Dummheit, dass er, um sich ihm entgegenzustellen, jetzt das Schlechtere ergriff. Dergleichen Eigensinn in Taten bringt tiefer in die Klemme, als der in Worten; sofern mehr Gefahr beim Tun als beim Reden ist. Die Eigensinnigen zeigen ihre Gemeinheit darin, dass sie der Wahrheit zum Trotz streiten und ihrem eigenen Nutzen zum Trotz prozessieren. Der Kluge stellt sich nie auf die Seite der Leidenschaft, sondern immer auf die des Rechts, sei es, dass er gleich anfangs als der Erste dahin getreten, oder erst als der Zweite, indem er sich eines Bessern bedachte. Ist, im letzteren Fall, der Gegner dumm, so wird er, sich jetzt im obigen Falle befindend, nun seinen Weg ändern und auf die entgegengesetzte, folglich schlechtere Seite treten. Um ihn also vom Bessern wegzutreiben; ist das einzige Mittel, es selbst zu ergreifen: denn aus Dummheit wird er es fahren lassen, und durch diesen Eigensinn wird der Andere seiner entledigt.