145.
Nicht den schlimmen Finger zeigen: denn sonst trifft Alles dahin; nicht über ihn klagen: denn immer klopft die Bosheit dahin, wo es der Schwäche wehe tut. Sich zu erzürnen, würde zu nichts dienen, als den Spaß der Unterhaltung zu erhöhen. Die böse Absichtlichkeit schleicht umher, nach Gebrechen suchend, die sie aufdecken könnte, sie schlägt mit Ruthen, die Empfindung zu prüfen, und wird den Versuch tausend Mal machen, bis sie die wunde Stelle gefunden hat. Der Aufmerksame zeige nie, dass er getroffen sei, und decke sein persönliches oder erbliches Übel niemals auf. Denn sogar das Schicksal selbst findet zuweilen Gefallen daran, uns gerade da zu betrüben, wo es am meisten wehe tut. Stets treffen seine Schläge auf die wunde Stelle: daher offenbare man weder was schmerzt, noch was erfreut, damit das Eine ende, das Andere verharre.