121.
Nicht eine Angelegenheit aus dem machen, was keine ist. Wie Manche aus Allem eine Klatscherei machen, so Andere aus Allem eine Angelegenheit. Immer sprechen sie mit Wichtigkeit, Alles nehmen sie ernstlich und machen eine Streitigkeit oder eine geheimnisvolle Sache daraus. Verdrießlicher Dinge darf man sich nur selten ernstlich annehmen: denn sonst würde man sich zur Unzeit in Verwickelungen bringen. Es ist sehr verkehrt, wenn man sich das zu Herzen nimmt, was man in den Wind schlagen sollte. Viele Sachen, die wirklich etwas waren, wurden zu nichts, weil man sie ruhen ließ: und aus anderen, die eigentlich nichts waren, wurde viel, weil man sich ihrer annahm. Anfangs lässt sich Alles leicht beseitigen, späterhin nicht. Oft bringt die Arznei die Krankheit hervor. Und nicht die schlechteste Lebensregel ist: ruhen lassen.