422. Eid¹⁾. Schwur²⁾. Eidschwur, Eidesleistung³⁾.
Eid ist eine heilige Beteuerung der Wahrheit einer Aussage, man ruft durch ihn Gott zum Zeugen der Wahrheit und zum Rächer der Unwahrheit an; er ist mit gewissen Feierlichkeiten verbunden und gewöhnlich in eine bestimmte Formel gefaßt. „Das ist des Deutschen Vaterland, | wo Eide schwört ein Druck der Hand.“ E. M. Arndt, Des Deutschen Vaterland. Schwur ist zunächst die Handlung des Schwörens, wie in der Redensart: zum Schwure kommen, nicht zum Schwure gelassen werden; dann bedeutet es aber auch solche Beteuerungen selbst; doch können damit sowohl feierliche Beteuerungen gemeint sein, als auch solche, die in der Sphäre des gewöhnlichen Lebens bleiben und Ausbrüche des Leichtsinns, der Leidenschaft und niedriger Gewohnheiten sind. Eidschwur (eigentl. die Eidesleistung, von: einen Eid schwören) bedeutet entweder die Handlung des Schwörens eines feierlichen Eides oder einen besonders starken Eid (die Zusammensetzung gleichbedeutender oder sinnverwandter Wörter verstärkt den Begriff). „Damals gelobt’ ich mir in meinem Innern | mit furchtbar’m Eidschwur, den nur Gott gehört, | daß meines nächsten Schusses erstes Ziel | dein Herz sein sollte.“ Schiller, Teil IV, 3. Eidschwur ist als pleonastischer Ausdruck nur bei Dichtern in Gebrauch, in gewöhnlicher Sprache gebraucht man dafür das Wort Eidesleistung.