Zum Hauptinhalt springen

675. Gekicher¹⁾. Gelächter²⁾.

1) Constant titter.
Rires étouffés.
Sorridere, sogghignare.
2) Load laughing.
Rire, éclat de rire.
Risa, cachinno.

Das Gekicher (ein Sammelwort zu dem erst im Neuhochdeutschen auftretenden schallnachahmenden Zeitwort kichern, das in ähnlicher Weise gebildet ist wie das althochdeutsche gleichfalls onomatopoetische kichazzen, Nebenform zu althochd. kachazzen, mittelhochd. kachzen) bezeichnet ein unterdrücktes Lachen, besonders ein leises Lachen in hoher Stimmlage. Es wird daher vorwiegend von einem solchen unterdrückten Lachen der Mädchen und Frauen oder der Kinder gebraucht. „Was ist das für ein dummes Gekicher?“ sagt der Gutsherr zu den Mägden, die seine lauten Ermahnungen nicht ernst nehmen. „Frisch und gesund am Boden liegt sie da, die Schürze kichernd vor dem Mund, und lacht.“ Heinrich von Kleist, Kätchen von Heilbronn III, 15. Gelächter (Sammelwort zu lachen, althochd. hlahhan, zu dem ein althochd. Substantiv lahtar, mittelhochd. lahter, das Lachen, vorhanden war) bezeichnet dagegen ein anhaltendes, lautes Lachen. Das Gelächter kann harmlos, fröhlich, aber auch höhnisch und spöttisch sein (daher: Hohngelächter, Spottgelächter u. a.). Das Gekicher ist gewöhnlich schalkhaft und ohne üble Bedeutung, doch kann es auch hinterlistig und versteckt boshaft sein, wie z. B. das Gekicher der Hexe in vielen Märchen. Dieses Versteckte und Hinterlistige kann mit dem Worte Gelächter, das immer offen und laut ist, nicht bezeichnet werden. — Gelächter kann auch in übertragener Bedeutung den Gegenstand des Lachens bezeichnen, z. B. zum Gelächter werden, jemand zum Gelächter der ganzen Stadt machen u. a. „Ich will ihn zum Gelächter machen. Seine Tugend sei eines Träumers Hirngespinst gewesen.“ Schiller, Don Carlos V, 9. Gekicher kann in diesem Sinne nicht gebraucht werden.