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720. Gottloser¹⁾. Sünder²⁾. Böser³⁾. Boshafter⁴⁾. Ruchloser⁵⁾. Verruchter⁶⁾.

1) An impious or ungodly man.
2) A sinner.
3) A bad or wicked man.
4) A malicious man.
5) A profligate.
6) A reprobate.
1) Impie (irréligieux).
2) Pécheur.
3) Méchant.
4) Malicieux (malin).
5) Pervers (infame).
6) Scélérat (réprouvé).
1) Empio (ateo).
2) Peccatore.
3) Cattivo (ribaldo).
4) Malizioso.
5) Infame (iniquo).
6) Scellerato.

Ein Sünder ist der, auf dem eine Verschuldung gegen das göttliche Gesetz lastet, die nur zunächst durch die Strafe, oder statt ihrer durch andere Versöhnungsmittel, nach den ersten roheren sittlichen Begriffen, gesühnt werden kann. Christus wird ein Sünder genannt, sofern er die Verschuldungen der Menschen auf sich genommen. Ein Böser ist, wer andern Unrecht tut und Schaden zufügt; denn ein Sünder kann auch dadurch Unrecht tun, daß er sich gegen sich selbst vergeht. Ein Trunkenbold sündigt gegen sich selbst, er wird aber noch nicht für einen bösen Menschen gehalten, solange er nicht andern zu schaden sucht. Boshaft ist, wer Böses aus Neigung tut und sich über das Böse, das er andern tut, oder über das, was ihnen sonst widerfährt, freut. Gottlos deutet auf die Verachtung Gottes und der göttlichen Gesetze. Die Gottlosigkeit ist ein höherer Grad der Unsittlichkeit, weil sie eine Verachtung der heiligsten Sanktion der menschlichen Pflichten voraussetzt. Derjenige ist ruchlos (eig. rücksichtslos, achtlos, mhd. ruochelôs, unbekümmert, sorglos, von mhd. die ruoche, d. i. Rücksicht, Acht, Bedacht, Sorge, nicht verwandt mit ruchbar, eigentl. ruchtbar, anrüchig, berüchtigt, Gerücht, die als ursprünglich niederdeutsche Bildungen zu dem mittelhochd. ruoft, Ruf, Leumund, gehören, aber in der neu-hochd. Bedeutung von diesen Wörtern beeinflußt), der so verworfen ist, daß er nicht allein die göttlichen und menschlichen Gesetze verachtet, sondern auch gegen die gemeinste Ehre unempfindlich und gegen alle Eindrücke des Gewissens abgestumpft ist. Ein ruchloser Mensch scheut sich nicht, Mord und Brand zu verbreiten, ohne von dem Elende, das er dadurch anrichtet, gerührt zu werden, oder sich durch Religion und Gewissen, durch tiefe Schande und den allgemeinen Abscheu der Menschen davon abhalten zu lassen. Verrucht (d. i. achtlos, sorglos, von mhd. verruochen, d. i. nicht achten) ist ein noch stärkerer Ausdruck und bezeichnet einen, dessen Ruchlosigkeit auf einen solchen Gipfel gestiegen ist, daß ihr keine Freveltat mehr zu groß und zu abscheulich ist.