728. Gut¹⁾. Wohl²⁾.
Gut (Gegens. schlecht) ist, was seine gehörige Vollkommenheit hat und die eines andern befördert. Wohl (Gegens. übel) ist, was sich dem Gefühle als gut ankündigt, indem es mit Vergnügen und Zufriedenheit empfunden wird, oder dessen wir uns überhaupt als gut bewußt werden. Wir sagen: mir ist wohl in diesem Hause, bei diesem Wetter, und: das Haus oder das Wetter ist gut; mir ist wieder wohl, und nicht: mir wird wieder gut, wenn wir die Besserung unseres Zustandes fühlen, oder uns derselben unmittelbar bewußt werden; die Arznei aber ist gut, der wir diese Besserung zu verdanken haben. — Gut werden namentlich auch die Gesinnungen und Handlungen eines Menschen genannt, sofern sie mit dem Sittengesetz übereinstimmen; wohl kann in diesem Sinne nicht stehen. Unter Wohltaten versteht man vielmehr solche Handlungen, die Armen, Unglücklichen, Elenden ihre Lage erleichtern und deshalb angenehme Empfindungen in ihnen erwecken. Etwas gut befinden ist urteilen, daß es gut sei; sich wohl befinden ist fühlen, daß man gesund und glücklich sei.