714. Gleichförmig¹⁾. Einförmig²⁾.
Einförmig schließt alle Verschiedenheit der Form aus; denn es zeigt ein Ding an, das nur eine Form hat und seiner Form nach nur eins ist. Es wird zunächst vom Ganzen gesagt; gleichförmig auch von Teilen, deren Formen übereinstimmen. Eine Stadt hat ein zu einförmiges Ansehen, wenn alle ihre Häuser gleich hoch, gleich breit, von gleicher Farbe und von einerlei Form sind. Die Häuser einer Stadt, die nicht einförmig ist, können doch bei aller Mannigfaltigkeit noch in vielen Stücken unter sich gleichförmig sein. Das Einförmige ist ferner ohne Mannigfaltigkeit, die Gleichförmigkeit gibt dem Mannigfaltigen eine gefällige Übereinstimmung. Die Einförmigkeit erregt durch ihr ewiges Einerlei Überdruß und Langeweile; die Gleichförmigkeit, wenn sie in Bestimmung der Teile gegründet ist, macht Vergnügen. Doch wird gegenwärtig auch der Ausdruck gleichförmig häufig in tadelndem Sinne gebraucht; man setzt daher da, wo die Gleichförmigkeit als Schönheit bezeichnet werden soll, lieber den Ausdruck: Gleichheit der Form, oder der Gestaltung, oder der Anordnung. Dann berührt sich das Wort aber bereits nahe mit dem Ausdruck Gleichmaß (vgl. Art. 408). — Als Fremdwort für einförmig ist monoton in Gebrauch (d. i. eintönig, von gr. monos, ein, einzig, allein, und tonos, Ton), für Einförmigkeit Monotonie. Diese Fremdwörter sind aber durchaus entbehrlich und können durch einförmig, eintönig, gleichförmig, Eintönigkeit, häufig auch geradezu durch langweilig, ermüdend u. ähnl. vollständig ersetzt werden.