537. Fach¹⁾. Falt, Fältig²⁾.
Fach (bezeichnet eig. ein abgeteiltes Stück; vielfach heißt also, urspr.: in viele Abteilungen, Fächer geteilt) zeigt allemal bloß eine Zahl an; falt oder fältig (aus mhd. -valt, ahd. falt, eig. das, was, gefaltet, in Falten gelegt ist) hingegen setzt zu diesem Hauptbegriffe der Zahlgröße noch den Begriff der Beschaffenheit hinzu. Wenn man sagt: Vielfache oder mannigfache Unglücksfälle sind vorgekommen, so hebt man bloß die große Zahl derselben hervor; sagt man aber: Vielfältige oder mannigfaltige Unglücksfälle sind geschehen, so weist man zugleich auf die Verschiedenartigkeit derselben mit hin. Auch in der Zusammensetzung mit bestimmten Zahlen ist fältig noch nicht ganz veraltet; denn wir sagen neben hundertfach hundertfältig u. ähnl. „Etliches fiel auf ein gut Land und trug Frucht, etliches hundertfältig, etliches sechzigfältig, etliches dreißigfältig.“ Matth. 13, 8. Doch ist die Zusammensetzung mit -fältig gebräuchlicher bei der unbestimmten Vielheit (mannigfaltig, vielfältig), bei bestimmten Zahlen klingt diese Zusammensetzung doch immer altertümlich, und man zieht da die Zusammensetzung mit -fach vor (zweifach, dreifach, vierfach). Für zweifach und zweifältig sind auch die älteren Formen zwiefach und zwiefältig, aber nur in gehobener dichterischer Sprache, in Gebrauch.