540. Faden¹⁾. Faser²⁾. Zaser, Fiber³⁾.
Fäden sind die langen, dünnen, gesponnenen Teile, aus denen ein Gewebe besteht. Sie heißen so, solange sie Teile eines Gewebes sind oder doch dazu verschlungen werden können, es sei, daß man sie darin verwebt oder etwas damit zusammennäht, heftet, bindet usw. Fasern sind die zerrissenen Fäden, die sich aus dem Gewebe lösen und nicht in dasselbe verschlungen werden können. Wenn irgend ein Stoff, er sei von Leinwand, Wolle oder Seide, so abgenutzt ist, daß seine Fäden abgeschabt und zerrissen sind, so löst er sich in Fasern (auch Fasen ist gebräuchlich) auf. Bei den Geweben der Naturkörper hießen sonst diese feinsten Teile Zasern; doch ist auch hier Fasern vorgedrungen und Zaser nur noch wenig üblich. Man spricht von dem Fasergewebe der Muskeln, den Fasern des Holzes, der Pflanzen usw. In dem Gewebe der Lebensorgane heißen diese feinsten Teile auch Fibern (lat. fibra, d. i. Faser, namentlich der Eingeweide, aus denen geweissagt wurde). „Ihn packte solches Entsetzen, daß jede Fiber seines Körpers erzitterte."