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602. Freigebig¹⁾. Wohltätig²⁾. Guttätig³⁾. Mildtätig⁴⁾.

1) Liberal, generous.
2) Beneficent.
3) Charitable.
4) Bountiful.
1) Large (généreux).
2) Bienfaisant.
3) Charitable.
4) Bénin, libéral.
1) Largo (generoso).
2) Benefico.
3) Caritatevole.
4) Benigno (liberale).

Freigebig deutet nur auf die Menge dessen, was gegeben wird, ohne Rücksicht auf seine Beschaffenheit, so daß es auch von bösen Dingen gesagt wird. Die Neigung des Freigebigen bezieht sich nur auf das Geben, sofern es ihm selbst Vergnügen macht. Die Guttätigkeit gibt, wenn sie sich durch Geben äußert, das, was für den Empfangenden ein Gut ist. Sie wird gegen diejenigen ausgeübt, die an den notwendigsten Bedürfnissen des Lebens Mangel leiden. Der Freigebige gibt allen ohne Unterschied, der Guttätige nur den Dürftigen. Ferner schränkt sich die Freigebigkeit, wie das Wort selbst anzeigt, nur auf das Geben ein, die Guttätigkeit erstreckt sich auch auf anderes Tun. Der Guttätige gibt nicht nur dem Dürftigen, er leistet auch Dienste, durch welche er anderer Not vermindern und ihren Zustand verbessern kann. Er nimmt den verlassenen Fremden, der um eine Herberge bekümmert ist, in seinem Hause auf, er pflegt den Kranken, hat für ihn Heilmittel und Erquickungen bereit, übernimmt gern die Fürsprache für das freundlose Verdienst. Die Mildtätigkeit (ahd. miltî, mhd. milte = Freundlichkeit, Freigebigkeit) vereinigt in sich beide Begriffe, den der Freigebigkeit und den der Guttätigkeit. Der Mildtätige gibt gern, oft und viel und gibt nur Gutes. Die Wohltätigkeit ist nicht bloß auf das Geben eingeschränkt, und ebensowenig auf das Tun für den Dürftigen, sondern man nennt so jede Handlung, durch die einem Bedürfnis abgeholfen und etwas Angenehmes oder Nützliches gewirkt wird. Ein Kind wird, wenn es zu reiferem Verstände gekommen ist, einen Verweis und selbst eine Züchtigung als eine Wohltat ansehen und seinen Erzieher für jene preisen, nachdem es eingesehen, wie nützlich sie ihm gewesen.