54. Acht geben¹⁾. Acht haben²⁾.
Aufmerken³⁾. Beobachten⁴⁾.
Aufmerken ist ein angestrengtes Achtgeben, um sich von einer Sache eine deutliche Erkenntnis zu verschaffen. „Merket auf, daß ihr lernet und klug werdet“ (Sprüche S. 4,1). Beobachten (Wort aus dem 17. Jahrhundert, eig. beharrlich über eine Sache seine Sinne und Gedanken, um wahrzunehmen, ausbreiten) zeigt einen höheren Grad der Aufmerksamkeit und eine besondere Überlegung und Sorgfalt an. Namentlich bezeichnet es ein nach bestimmten Grundsätzen geregeltes Acht haben, das man anstellt, um aus dem Wahrgenommenen gewisse Erkenntnisse zu folgern. Diese Grundsätze können durch das Studium einer Wissenschaft oder durch die Erfahrung erworben sein. Daher gebraucht man beobachten besonders bei wissenschaftlichen Untersuchungen: z. B. die Gestirne, das Leben eines Tieres, die Entwicklung einer Pflanze usw. beobachten. Der Erzieher beobachtet ein Kind, um die Natur desselben zu studieren. Achtgeben ist der allgemeinste Ausdruck und bezeichnet überhaupt: die Sinne auf etwas richten. Achtgeben ist eine einzelne Handlung, achthaben ein fortdauernder Zustand. Ein Kind gibt acht auf das, was ihm seine Eltern sagen, und seine Eltern haben acht auf seine Erziehung, sie verlieren sie nicht aus den Augen. „Du hast acht auf alle meine Pfade“ (Hiob 13, 27).