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84. Andringlich¹⁾. Eindringlich²⁾. Zudringlich³⁾. Aufdringlich⁴⁾.

1) Urgent.
2) Forcible.
3) Importunate.
4) Obtruding.
1) Importun (urgent).
2) Impressif, énergique.
3) Indiscret (importun)
4) Importun.
1) Importuno (urgente).
2) Energico.
3) Sfacciato (indiscreto).
4) Insistente.

Aufdringlich, zudringlich und eindringlich sind stärker als andringlich. Der Andringliche (eig. der an etwas herandringt) verlangt etwas mit Nachdruck von uns, indem er uns die Stärke seiner Beweggründe vorhält, mit Inbrunst bittet, anhaltend fordert, z. B. er erkundigte sich andringlich nach seinem Freunde. Eindringlich (eig. der in etwas hineindringt, also weiter geht als der An-dringende) bezeichnet einen höheren Grad der Heftigkeit des Verlangens, der aber wohlbegründet und berechtigt ist oder sich doch noch in den Grenzen der Mäßigung und Bescheidenheit oder der vollen Berechtigung hält, z. B. jemand eindringliche Vorstellungen machen, ihn eindringlich ermahnen, bitten, warnen, ihm eindringlich zusprechen usw. Zudringlich (eig. der zu etwas heran- oder in etwas hineindringt trotz der Abwehr) wird der heftig Verlangende dann genannt, wenn seine Bitten und Forderungen alles Maß überschreiten, wenn sie unbegründet oder unberechtigt sind, wenn sie, trotzdem wir sie zurückgewiesen haben, immer wiederholt werden, z. B. ein zudringlicher Bettler, ein zudringlicher Berater usw. „So wahr ich lebe, den Zudringlichen (früher hatte Schiller gesetzt: „den Überlästigen“ erste Ausgabe 1787), | der zwischen Sohn und Vater unberufen, | sich einzudringen nicht errötet, ........ möcht ich bei Gott .... nicht spielen“ (Schiller, Don Carlos II,1). Noch stärker als zudringlich ist aufdringlich, d. i. einer, „der sich einem auf den Hals dringt!“ (Grimm); es wird dann gebraucht, wenn jemand wider unseren Willen sich uns als Gesellschafter, Freund, Gast usw. aufnötigt. Eine köstliche Schilderung eines Zu- und zugleich Aufdringlichen gibt Horaz in der berühmten IX. Satire des I. Buches.