215. Ausweg¹⁾. Abweg²⁾. Umweg³⁾. Unweg⁴⁾.
Ein Abweg ist nicht der rechte Weg, weil er von dem Ziele, das man Treiben will, abführt; ein Umweg ist nicht der rechte, sofern er zwar endlich zum Ziele führt aber in längerer Zeit. „Wir trieben uns auf mancherlei Ab- und Umwegen herum Goethe, Dicht. u Wahr. III, 11. Ein Unweg eig. eine ungebahnte Strecke) führt zwar zu dem bestimmten Orte, aber mit der größten Mühe, Beschwerlichkeit und Gefahr. Man verläßt daher oft einen solchen Unweg, und macht lieber einen Umweg, der zwar länger, aber angenehmer, wenigstens nicht so mühsam, beschwerlich und gefährlich ist Hiob 12 24: „Er macht sie irre auf einem Unwege, da kein Weg ist „ Ein Abweg ist das Lateinische devium, ein Unweg invium. Unweg in der Bedeutung: ungebahnte Strecke ist gegenwärtig kaum noch gebräuchlich; gewöhnlich bezeichnet man mit Unweg einen im höchsten Grade schlechten Weg, wie mit Unwetter sehr schlechtes Wetter. Ein Ausweg ist ein Weg, der von einem andern Weg oder überhaupt aus einem andern Orte herausführt, ohne oder mit Beziehung auf einen Ort, wohin er führt. In übertragener Bedeutung bezeichnet Ausweg namentlich ein Mittel, das dazu dient, uns aus einer schwierigen Lage zu retten. „War jene Aussicht, jener Ausweg nach der Bühne bloß einem unordentlichen, unruhigen Menschen willkommen?“ Goethe, Wilh. Meist. Lehrj. IV, 19.